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Recap: Powerday Unternehmenskultur 2022 in Berlin

Spannende Vorträge, Gruppenworkshops und viel Zeit zum Netzwerken
vor 3 Jahren | von admin
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Wie brennend das Thema Unternehmenskultur geworden ist, beweisen die über 50 Vorstände, Führungskräfte und Entscheider:innen aus der deutschen Bankenwelt, welche sich vergangene Woche zum Powerday im Herzen Berlins, nämlich in der von Frank Ghery entworfenen DZ Bank direkt neben dem Brandenburger Tor und dem deutschen Reichstag, getroffen haben.   

Die große Teilnehmerzahl bestätigt einmal mehr, dass sich der Powerday von Spirit Hoch3 zu einer der wichtigsten Veranstaltung in der deutschsprachigen Bankenwelt zum Thema Unternehmenskultur entwickelt hat.

Die Euphorie und Freude aller Anwesenden war förmlich spürbar, nachdem durch die Corona-Zwangspause seit über zwei Jahren kein Zusammenkommen möglich war.  

Raum für Reflexion und Austausch

Der Powerday Unternehmenskultur wird von Spirit Hoch3 veranstaltet. Die Veranstalter legen großen Wert darauf, das Thema Unternehmenskultur in das Blickfeld der Managementagenda zu bringen. Zudem soll das Event auch eine Plattform bieten wo Austausch stattfinden, Inspiration und Ideen gesammelt und nicht zuletzt die nötige Motivation für die Umsetzung im eigenen Unternehmen mitgenommen werden kann. 

Eine starke Unternehmenskultur kennzeichnet sich durch gegenseitige Wertschätzung, Vertrauen und Offenheit. Die moderne Arbeitswelt verlangt, dass genau diese Attribute an vorderster Stelle stehen müssen. Nur so ist es möglich, dass sich die Potenziale der Mitarbeiter:innen entwickeln und entfalten und somit auch zum Erfolg des Unternehmens beitragen können. 

Im Workbook, welches jedem/r Teilnehmer:in ausgehändigt wurde heißt es zudem: „Business as usual“ war gestern. Super VUCA (volatility ‚uncertainty‚ complexity, ambiguity ) erfordert eine neue Qualität an Wandel und die lässt sich nicht mehr hierarchisch Planen und aussteuern. Der simultan erforderliche Wandel in digitaler-, ökonomischer- und nachhaltiger Dimension muss von einem kulturellen Wandel begleitet – nein, mehr noch – getrieben werden. Dafür braucht es Energie, ein Mindset, dass in Chancen denkt und ins Handeln verliebt ist.  

Austausch bei der DZ Bank in Berlin

Hochkarätige Referenten

Schirmherr von Spirit Hoch3 und Vorstandsvorsitzender der Volksbank Mittweida Prof. Leonhard Zintl eröffnete die Veranstaltung mit einer kurzen Einführung. „Digitale Transformation ist kein Trend und geht vorbei, sondern braucht Menschen, die sich auf den Weg machen und die Herausforderungen annehmen“. Er unterstreicht, dass die digitale Transformation kein Sprint, sondern ein Langstreckenlauf ist. 

Als erster Referent begann Christian Rauscher, Geschäftsführer von emotion banking und Moderator der Veranstaltung seinen Vortrag. Mit dem Thema „Turning point of culture“ geht Rauscher auf die vergangenen 24 Monate ein, welche die Welt verändert haben. Er unterstreicht dabei, dass wir uns genauso intensiv um die Unternehmenskultur kümmern müssen wie um Prozesse und Regulatorik. Nur mit spürbar mehr Freude. Transformation ist das neue Tagesgeschäft, der hierarchischen Change hingegen ist tot. Dafür wird pluralistisch getriebener Wandel benötigt.  

Anschließend kündigt Christian Rauscher den nächsten mit Spannung erwarteten Referenten, nämlich keinen geringeren als den Chief Transformation Strategist – Central Europe von Salesforce, Frank Engelhardt an. Dieser referierte zum Thema „Erfolgs-Kultur? Wandelfähige DNA!“. Seine drei Grundsatzregeln lauten: „Sich an Werten orientieren, nach Prioritäten ausrichten und vor allem authentisch sein.“ Salesforce arbeitet seit Jahren mit der selbst entwickelten V2MOM-Strategie (Vision, Values, Mission, Objectives und Measures), welche einen besonderes effektiven Management-Prozess darstellt. Einmal im Jahr treffen sich alle Mitarbeiter zu einem dreitägigen intensiven Austausch, um die gemeinsame Ausrichtung für ein ganzes Jahr zu definieren, ganz nach dem Motto „what is on V2MOM, get´s done!“

Wie die Berliner Volksbank den Kulturellen Wandel in den letzten Jahren geschafft hat, berichtet Vorstandsvorsitzender Carsten Jung in seinem Vortrag „Unternehmenskultur als Betriebssystem der Transformation“. 

„Kulturtransformation fängt im Vorstand an. Deshalb haben wir uns Zeit genommen eine gemeinsame Sichtweise auf das Thema zu gewinnen. Wir haben unsere Do´s & Dont´s im Miteinander am Start geklärt“, so Jung.

Bereits seit 2018 befindet sich die Berliner Volksbank auf einen umfassenden kulturellen Transformationspfad. Seither wurden sehr viele wirkungsvolle Maßnahmen umgesetzt. Dabei konnten die Mitarbeiter ihre Ideen und Wünsche direkt einbringen. Es ist generell für die Mitarbeiter: innen sehr wichtig zu sehen, welchen Beitrag sie liefern. Sie wollen gesehen und wahrgenommen werden. 

Weil kulturelle Transformation eine hohe Transparenz benötigt, organisiert die Berliner Volksbank zudem einmal pro Jahr im gesamten Haus eine Umfrage, um auf anonymer weiße den Status quo zu evaluieren. 

Wichtige Impulse zur Unternehmenskultur

Zum Abschluss der Vorträge durfte Christian Rauscher noch die Head of people experiance vom Startup Unternehmen Viewpointsystem, Danja Lehner ankündigen. Ihr Vortrag galt dem Thema „Unternehmenskultur in Remote-Zeiten.“ 

Zunächst einmal war man bei Viewpointsystem überrascht über die Gaps zwischen der Sichtweise der Führung und jener der Mitarbeiter. Als Reaktion auf die Arbeitslast wurden die „Inspire Days“ eingeführt. Das sind 12 Tage im Jahr, die dazu dienen, den Kopf freizubekommen. Dabei haben die Mitarbeiter die absolute Freiheit, das zu tun, worauf sie Lust haben. „Das ist bei einem ein Tag mit der Familie, jemand anderer startet ein Projekt oder engagiert sich bei einer sozialen Aufgabe“, so Lehner. Neu wurden auch Micro Trainings eingeführt. Das sind Schulungen, die lediglich für 1,5 Stunden konzipiert und jederzeit remote abrufbar sind. „Inhaltlich zielen wir damit auf die Sozialkompetenz ab, so behandeln wir beispielsweise das Konfliktmanagement oder die nonverbale Kommunikation“. Ziel ist es, auch darüber den Austausch zu fördern. 

Interaktive Gruppenarbeit

Dieser Text entstand in Zusammenarbeit mit Matthias Heiss.