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TeleWerk: Die Zukunft der Arbeit für die Zukunft der Region

Neue gemeinsame Arbeitsformen auf kurzen Wegen in modernen Gebäuden mit minimalem CO2-Fußabdruck sowie neuster Infrastruktur für Cybersicherheit und Energiemanagement – sieht so die Zukunft der Arbeit im ländlichen Raum aus?
vor 3 Jahren | von admin
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Erfolgreicher Spatenstich für das gemeinsame Projekt von der Fraunhofer IVI, Holzbau Lepski, Hochschule Mittweida und Volksbank Mittweida:
Neue gemeinsame Arbeitsformen auf kurzen Wegen in modernen Gebäuden mit minimalem CO2-Fußabdruck sowie neuster Infrastruktur für Cybersicherheit und Energiemanagement – sieht so die Zukunft der Arbeit im ländlichen Raum aus?
Wie kann diese Lösung eine Region voranbringen damit das Arbeiten und Leben im ländlichen Raum attraktiver wird?

Einige Antworten und viel Raum für die Erprobung dieser Lösungen wird das Projekt „TeleWerk“ bieten, für das am Mittwochvormittag, dem 4. Mai, in Mittweida der Spatenstich erfolgte. Auf insgesamt 173 Quadratmetern Nutzfläche über zwei Stockwerke sollen Arbeitsplätze für 10 bis 15 Personen entstehen.

In den kommenden Monaten entsteht in unmittelbarer Nähe zur Hochschule Mittweida auf dem Gelände der Werkbank32 mit „TELEWERK – Telewerkstätten für ländliche Regionen“ ein zukunftsweisendes Reallabor für innovationsgestützte Regionalentwicklung. Das Sächsische Staatsministerium für Regionalentwicklung (SMR) unterstützt das Projekt im Rahmen seiner simul+-Initiative. Projektpartner:innen sind neben der Hochschule Mittweida als Konsortialführende das Fraunhofer-Institut für Verkehrs- und Infrastruktursysteme IVI in Dresden, die Volksbank Mittweida eG sowie die Innovationsexperten der TeleskopEffekt GmbH Mittweida und die Fachleute für nachhaltiges Bauen mit Holz von der Holzbau Lepski GmbH in Dresden.

Stimmen zum Telewerk

 „TELEWERK ist ein Reallabor, hier geschieht interdisziplinäre Forschung und Entwicklung von zukunftsfähigen Lösungen. Anders als in der klassischen Laborforschung arbeiten Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft hier direkt zusammen“, erklärt Professor Dr. Volker Tolkmitt von der Hochschule Mittweida, der das Konsortium leitet. „TELEWERK ist ein offenes Haus für Technologien, die die Arbeit in der Zukunft prägen werden, und es ist offen für Interessierte aus allen Bereichen.“ 

Das Fraunhofer-Institut für Verkehrs- und Infrastruktursysteme IVI und die Hochschule Mittweida bündeln ihre Forschungskompetenzen in einer gemeinsamen Infrastruktur. Der in Mittweida entstehende Komplex beinhaltet neben dem TELEWERK-Projekt das ebenfalls durch das SMR geförderte Forschungsvorhaben „AMSEL – autarke Mikrosiedlung für energiebewusste Lebensweise“ und wird verbunden mit der Werkbank32, dem bereits bestehenden Innovations- und Gründungszentrum der Volksbank Mittweida. 

Prof. Dr. Matthias Klingner, Leiter des Fraunhofer IVI, findet die Konstellation gelungen: „Mit so engagierten Partnern eine Forschungsinfrastruktur in Mittweida aufzubauen, die modernste Technologien, ansprechende Architektur und neue Formen des Lebens und Arbeitens so eindrucksvoll verbindet, macht einfach Spaß.“

Energieeffizient mit minimalem CO2 Fußabdruck

Zwar kommt es auf die inneren Werte an, aber TELEWERK wird schon äußerlich besonders sein: Material und Form folgen dem Anspruch an einen minimalen CO2-Fußabdruck. Das Gebäude entsteht aus Holz, einem nachwachsenden und im Gegensatz zu Beton CO2-bindenden Rohstoff. Die Holzbauweise eignet sich zudem besser für die Realisierung von Flächen, die die Sonneneinstrahlung optimal ausnutzen. Neben der Sonnenenergie tragen ein optimiertes Lastmanagement und dezentrale Energiespeicher dazu bei, dass TELEWERK auch energetisch zukunftsweisend ist. Ein optimiertes Lastmanagement sorgt für einen gleichmäßigeren Energieverbrauch, indem es zum Beispiel lastintensive aber zeitlich flexible Vorgänge wie den 3D-Druck zeitlich optimal verteilt. Stromspeicher erhöhen die Versorgungssicherheit für Wärme, Kühlung und die Wasseraufbereitung im Gebäude und können sogar regenerativ erzeugten Strom ins Netz einspeisen, um zur Stabilität des Netzes beizutragen. 

Die für den Betrieb des Gebäudes und das Arbeiten im Gebäude notwendige Vernetzung von Systemen (Internet of Things) wird durch einen weiteren wichtigen Forschungsstrang im TELEWERK begleitet: Cybersicherheit. Sie sorgt dafür, dass die Versorgungssysteme und die Kommunikationsinfrastruktur nicht manipulierbar sind.

 „Bei allen zu untersuchenden Aspekten stehen im Mittelpunkt von TELEWERK aber Mensch und Umwelt, nicht die Technik“, betont Tolkmitt. „Wir untersuchen und zeigen, wie ein Gebäude für die Büroarbeit der Zukunft im ländlichen Raum gestaltet werden muss, damit das zeitraubende energieaufwendige Pendeln in die Großstädte entfallen kann. Die zukünftige Gestaltung von Arbeitswelten unter dem Anspruch von Nachhaltigkeit, Sicherheit und besserer Vereinbarkeit von Arbeit und Leben ist ein wichtiger Faktor für die Entwicklung unserer Region.“ 

Der Transfer der Erkenntnisse in die Praxis erfolgt im laufenden Betrieb des Reallabors. Interdisziplinäres Forschungs-Knowhow von Hochschule Mittweida und Fraunhofer IVI und die Erfahrungen der Partner:innen aus der Wirtschaft fließen dabei zusammen. 

Prof. Leonhard Zintl, Vorstand der Volksbank Mittweida eG, die Projektpartnerin von TELEWERK ist, bestätigt: „Die Corona-Pandemie hat uns gezeigt, dass für viele Arbeit fast von überall aus möglich ist. Dezentrale Telewerkstätten, wie wir sie erproben wollen, werden den ländlichen Raum als Wohnort deutlich attraktiver machen. Auch bieten sie über ihre Errichtung und ihren Betrieb das Potential für die Bildung regionaler Wertschöpfungsketten.“ 

Möglich macht TELEWERK die Zukunftsinitiative simul+ des Sächsischen Staatsministeriums für Regionalentwicklung – auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushalts. Für TELEWERK stehen 500.000 Euro bereit.

Sie haben weitere Fragen, dann wenden Sie sich gern an: Dr. Julia Breßler

Der Text entstand in Zusammenarbeit mit der Hochschule Mittweida und Fraunhofer Institut IVI